Der G-Lader

Der G-Lader wurde 1905 von dem Franzosen Le Creux erfunden. Die Materialien, die zu dieser Zeit verfügbar waren, verhinderten es allerdings, dass sein Entwurf eine verlässliche Alternative wird.
In den achtziger Jahren wurde von Volkswagen der G-Lader (entgegengesetzt zum Turbolader) als Weg zu mehr Leistung gewählt. Es wurde dabei der Originalentwurf von Le Creux als Basis für die Entwicklung des G-Laders benutzt. Über 400 Entwicklungsvariationen wurden hergestellt, bevor die aktuelle Bauart des Laders entstand. Zuverlässigkeit und ein minimaler Aufwand wurden vereint. Maximaler Ladedruck bei 10.000 U/Min über einen Zeitraum von 800 Stunden soll ein Beleg für die Standfestigkeit des G-Laders sein. Ein Lader, der bereits nach 4 Teststunden auf der Strecke bleiben würde, hätte in einem Versuchsfahrzeug immerhin über 30.000km ohne Probleme hinter sich gebracht. Der Lader hat zwei Lufteinlässe und einen Auslass. Ein Einlass kommt direkt vom Luftfilter, der andere lässt die unbenutzte komprimierte Luft zirkulieren. Die Laderdrehzahl ändert sich stets proportional zur Motordrehzahl (Faktor: 1.6x Kurbelwellendrehzahl). Der Antrieb des Laders erfolgt durch zwei Riemen, die auch die Lichtmaschine antreiben.

GLader-Bild

Die komprimierte Luft wird durch den Auslass und den Ladeluftkühler zum Einspritzsystem geleitet. Hier befindet sich ein Bypassventil, welches die komprimierte Luft auf den Einlass der Zylinder und den zweiten Einlass des Laders verteilt. Das Ventil ist direkt an der Drosselklappe angeschlossen und wird so lastabhängig gesteuert. Nur bei voller Öffnung der Drosselklappe, also bei Vollast, wird die gesamte komprimierte Luft des Laders in den Motor geleitet. Ansonsten wird nur ein Teil dieser Luft in den Motor geleitet, der Rest wird wieder zum Lader zurückgeführt. Intern besteht der G-Lader aus einer doppelten spiralförmigen Kammer, die, aufgrund ihrer G-Form, dem Lader seinen Namen gab. Luft wird in die äussere Spirale gepresst und dann mittels eines Magnesiumverdichters nach innen geleitet. Der Verdichter dreht sich exzentrisch, ähnlich dem Prinzip eines Wankel-Motors. Die heisse Luft, die den Lader verlässt, wird anschliessend durch einen Ladeluftkühler geleitet. Bei einer Motordrehzahl von 5800U/min beträgt die Drehzahl am G-Lader ca. 11.000 U/min. Die Ansaugluft wird fast über den gesamten Drehzahlbereich auf 0,7 bar verdichtet. Der G-Lader verbraucht durch den Antrieb von der Kurbelwelle selbst ca. 18 PS (bei Nenndrehzahl),die 18 PS fallen jedoch kaum ins Gewicht, da die Leisung insgesammt auf das doppelte steigt.