Mein Reisedampfer

BMW 525i - E34 - Bj. 1988
Motor M20 Reihensechszylinder mit 2 Ventil Technik und 170 PS
KM-Stand am 23.5.2001 382.600 km.
Jahreslaufleistung ca. 50 - 60.000 km

Gekauft habe ich das Auto 1995 von meinem Nachbarn, einem KFZ-Meister mit eigener Werkstatt. Das wäre ja schon der erste Fehler gewesen, wenn das nicht mein Nachbar gewesen wäre, ich Ihn schon seit 15 Jahren kenne und er selbst auch BMW fährt. Also hab ich mich reingesetzt und eine Probefahrt gemacht. Junge, junge, das war schon was. Der Wagen hatte damals hinten 245/45 VR16 auf 9,5Jx16 Alu-Tiefbett-Speichenfelgen und vorne 225/50 VR16 auf 8,5Jx16 Felgen. Auf dem Tacho standen 120.000 km und kosten sollte er 15.000 DM. Mein Nachbar meinte, der Wagen ist schon OK nur der km-Stand würde nicht stimmen und wenn ich ihn nicht nehmen würde, dann würde er ihn selbst fahren, obwohl er damit dann wohl nicht mehr in seine Garage rein kommt :-). (Er muß immer ein bischen um die Ecke, und dafür ist der 5er einfach zu gross)
Also gut: gekauft
Junge war ich stolz. Mein erstes einfarbiges Auto, das sicher länger hält, als er TÜV hat.
Gerade mal 3.000 km in 4 Wochen ging es gut.

Ok Ok die ganze Geschichte:
Einfache Entfernung Wohnung - Arbeit 65 km (davon ca. 55 km Autobahn)
Einen Abend sind wir etwas länger geblieben, weil unser großer Boss seinen Geburtstag gefeiert hat. Essen, lobhudelleien u.s.w. - es war auf jeden Fall spät/früh, als ich dann endlich nach Hause gefahren bin. Rauf auf die Bahn - völlig frei - und gib alles. Für die Strecke brauche ich unter normalen Umständen ca. 25 Min. Diesmal hatte ich die vorletzte Abfahrt bereits nach 12 Min. erreicht. Nach 15 Min. war ich kurz vor meiner Abfahrt. Es geht dort 3-spurig leicht bergab auf ein Autobahnkreuz zu. Der Tacho war jenseit von 220 km/h und ich hab wirklich an nichts böses gedacht. Plötzlich macht es rumms, das ganze Auto vibriert und wird langsamer und nimmt auch kein Gas mehr an. OK ruhig bleiben - wird schon nicht so schlimm sein - rollt ja noch. Kupplung getreten (bei ca. 200 km/h) und alle Lampen gehen an. Oh oh denke ich - mal sehen. Gang raus und Anlasser versuchen - keine Chance, da dreht sich nix mehr, nur die Lampen werden dunkler. Also ausrollen lassen und rechts rüber. Bei ca. 100 km/h hab ich dann im 4. Gang nochmal die Kupplung kommen lassen, aber da hat sich nix mehr bewegt, nur noch gebremst.
Es ist mitten in der Nacht, dunkel und ich bin 800 m vor meiner Abfahrt. Ah jetzt ja, das Autotelefon geht noch - prima - Kumpel anrufen, komm mal vorbei, wir müssen die Karre abschleppen in meine Werkstatt, damit wir morgen da mal in Ruhe nach sehen können, wenns wieder hell ist. Gesagt - getan und so laufe ich am Samstag morgen bei meiner Werkstatt auf. "Du Nachbar, wir müssen da mal gucken, irgendwie ist er gestern abend stehengeblieben aber ich hab keine Ahnung warum." "Ja klar, mach mal die Haube auf" - ich ziehe die Haube auf und mein Nachbar sagt: " Ah - Oh - OK wir brauchen nicht mehr suchen, ich hab den Fehler schon gefunden!"
Auf der einen Seite im Motor ein etwa handteller großes Loch im Motorblock, aus dem eine verbogene Eisenmasse rausschaut, die früher sicher mal eine Pleulstange war. Da wollte wohl die Kurbelwelle auch mal das Tageslicht sehen, was ihr dann ja auch gelungen ist.
Verdammt - überdreht, sagt der Meister , aber wie ? Auf der Autobahn im 5. Gang - sicher nicht (ich habs bis heute nicht geschafft, die Karre im 5. Gang in den Drehzahlbegrenzer zu bringen). Naja muß wohl der Vorbesitzer gewesen sein - Materialermüdung - ...
Gut dass ich den Wagen von meinem Nachbarn hab. Langes hin und her - nutzt eh alles nix - eine AT-Maschine muß her. Kostet 3.500 DM, wovon ich 1.000 DM dazugegeben hab, weil dann hab ich ja auch ne neue Maschine. Fair - finde ich. Alle Aggregate sind die alten gebleiben, selbst den alten Zylinderkopf haben wir wieder draufgeschraubt.
Das ganze hat 4 Tage gedauert und seit dem läuft die Maschine wieder wie ein Dampfhammer.
Nachtrag: Seit der neue Motorblock drin ist, klappert irgendwas im Motor, wenn er kalt ist.
Diagnose: Kolbenbolzen - macht nix, sagt mein Nachbar und er hat recht. Das klappert jetzt seit über 200.000 km und so langsam glaube ich ihm das.
Nach etwa einem Jahr ist mir dann die Wasserpumpe verreckt und gut einen Monat später der Zylinderkopf (Haarriss, Wasser im Oel).
Das ganze hat dann nochmal etwa 3.000 DM gekostet, aber es hat sich gelohnt. Bis heute hab ich mit dem Motor absolut keine Probleme mehr gehabt. Wie gesagt km-stand heute (23.5.2001) 382.600 km.
Was sonst noch war?
Alle 8.000 km Oelwechsel mit Filter, alle 60.000 km Zahnriemen, Bremsbeläge und den hinteren Teil vom Auspuff hab ich erneuert. Ach ja die Stossdämpfer sind auch irgendwann zwischendurch mal gemacht worden.
Zum Auspuff auch noch eine kleine Story:
Ich hab vorne dirket hinter dem Abgaskrümmer und dem Hosenrohr ein Rohr, das so aussieht wie eine Ziehharmonika. Das war früher so, damit sich das Rohr bei Hitze entsprechend ausdehnen kann. Und irgendwo da war ein kleines Loch. Wie das so ist mit den kleinen Löchern, irgendwann werden sie größer und irgendwann nervt das Geräusch doch. Also ich ab zu BMW - Tja - tut uns leid, da müssen wir den ganzen Auspuff erneuern. Jaja der Auspuff besteht genau aus 2 Teilen, dem Vorderen mit Kat und Lamdasonde und dem Hinteren mit 2 Töpfen. Schweißen geht in gar keinem Fall, dann kommt das Loch irgendwann mal wieder.
Wie gesagt BMW Vertragswerkstatt. Wir haben es dann doch geschweisst und was soll ich sagen, es hält jetzt seit mehr als 200.000 km.
Jetzt noch eine kleine Geschichte zu den Einspritzventilen:
Irgendwann vor gut 2-3 Jahren sprang die Kiste im Winter einfach nicht mehr vernünftig an. Wenn er warm war, ja dann war alles in Ordnung. Aber morgens hat er sich schon sehr schwer getan, obwohl ich ihn in der Garage stehen habe.
Also ab nach BMW - hilft ja alles nix. Auftrag erteilt und am nächsten Tag wieder hingefahren. Tja also wir haben da nix festgestellt und angesprungen ist er auch, aber wir haben da noch - oh nein bitte nicht - jede Wette das kostet wieder 1.000 DM - bla bla bla - Ich hätte es wissen müssen - aber na gut.
Zurück zum Problem: Wie gesagt, die haben nix gefunden und haben gesagt, das wäre alles völlig in Ordnung. Na gut - Auto wieder mitgenommen.
Am nächsten Morgen wieder das gleiche Theater. Die Karre will einfach nicht vernünftig anspringen. Jetzt war ich aber sauer. Wieder ab nach BMW. Den Meister zusammengeschissen, was das soll - ... Ich bring den Wagen da hin, weil er nicht richtig anspringt - die machen irgendwas für 1.000 DM - aber anspringen tut er immer noch nicht richtig - Junge war ich sauer.
Die haben den Wagen dann nochmal da behalten und am nächsten Morgen danach gesehen.
Diagnose: Die Einspritzventile sind verharzt - schlechter Sprit - oder oder oder
Lösung a) Neue Einspritzventile pro Stück > 200 DM plus Montage - und der Motor hat 6 Zylinder - oh oh
Lösung b) Die alten Ventile reinigen - da war irgendwie von Ultraschall die Rede, hochempfindlich und man kann nicht versprechen, das es hinterher besser wird und viel billiger wirds auch nicht - kacke - BMW - was tun?
Nachdem ich mich dann so richtig aufgeregt hatte sagte der Meister zu mir: Probieren sie doch mal folgendes: Den Tank halb leer fahren und dann einen Liter Motoröl dazukippen.
Na gut, probieren kann mans ja mal. Ich hab vorher allerdings einmal eine Pulle Einspritzreiniger im Zubehör gekauft und durchgejagt. Danach hatte er einen derart unruhigen Leerlauf, also musste es irgendwas gereinigt haben. Danach hab ich dann die Sache mit dem Öl gemacht und seitdem springt er wieder an wie ein Neuer und die Leerlaufdrehzahl bleibt sauber bei 750 rpm.
Gesamtkosten ca. 40,00 DM
Ja - ich hab den KAT noch und die AU hat er auch bestanden - knapp - aber bestanden.
Und dann noch die ärgerlichste Geschichte, aber dann höre ich auch auf zu meckern:
Mai 2000 km-Stand 320.000 Autobahn ca. 220 km/h
Mein Beifahrer: Oh - halt mal grad an, da ist ne Raststätte. OK Anker werfen und so gerade noch die Auffahrt zur Raststätte mitbekommen. Als der Wagen dann steht qualmt die Bremse vorne doch ganz ordentlich. Naja denke ich, wie alt sind eigentlich deine Bremsscheiben ? Keine Ahnung, also sind sie schon ziemlich lange drin. Beim losfahren hab ich dann gedacht, mir fällt die Karre gleich auseinander. Kacke - Bremsscheiben verzogen.OK OK die Scheiben waren wirklich alt und schon ziemlich dünn. Also ab zu meinem Nachbarn und neue Bremsscheiben eingebaut (vom Zubehör - nicht orginal BMW). Das Rappeln bei 90 km/h war danach weg und ich war schon wieder froher Dinge. Nach 4 Wochen war es dann wieder soweit. Ich konnte bei 90 km/h nicht mehr auf die Bremse treten, ohne Angst zu bekommen, das mir die Karre vorne auseinanderfällt. Naja hab ich gedacht - scheiss Zubehörscheiben. Reklamation kein Problem - 2 Tage später waren neue Scheiben drin. 4 Wochen später ... (ihr wisst schon, was jetzt kommt - gell ;-)) Reklamation kein Problem - 2 Tage später waren neue Scheiben drin. 4 Wochen später ... Jetzt hab ich aber die Faxen dicke gehabt. OK dann fahr ich halt nochmal nach BMW.
BMW sagt - tja Zubehörscheiben gell - das haben schon ganz andere Versucht - das wird nix und wo wir gerade schon mal dabei sind, die Gummies von der Druckstrebe und von der Hinterachse müssen auch erneuert werden, die Spurstange ist auch defekt und und und ... Also ne hab ich gedacht - so nicht - was fahre ich auch wieder zu BMW - ich hätte es besser wissen sollen. OK also wieder zum Nachbarn - der verzweifelt auch schon - entwickelt aber inzwischen einen gewissen Ehrgeiz, das Problem dann doch noch in den Griff zu bekommen. Also fangen wir langsam an die Vorderachse auseinanderzubauen. Als erstes haben wir die Gummis der Druckstrebe erneuert - hat nix gebracht (warum haben wir auch dem BMW-Mann geglaubt?). Beim zweiten auseinander- und wieder zusammenbauen der Vorderachse ist ihm dann aufgefallen, das die Querlenker sich so komisch nach vorne drucken lassen. Vorher war mit dem Stemmeisen nix festzustellen - alles fest. OK also neue Querlenker rein. Und das wars dann auch.
Es sind immer noch die gleichen Bremsscheiben aus dem Zubehör drin, aber das Auto fährt wieder, wie auf Schienen. Eine kurze Anfrage im 5er FORUM im Internet brachte das gleiche Ergebnis - Danke nochmal Sven.
Ein vorläufiges Fazit:
Das Auto ist Klasse. Freude am fahren, da ist schon was dran. Aber die BMW Vertragswerkstätten, die ich kennengelernt habe waren allesamt nicht nach meinem Geschmack. OK die bekommen die Probleme auch irgendwann gelöst, nur kostet das dann auch beliebig viel (und unter DM 1.000,00 geht eh nix). Das Preis/Leistungsverhältniss stimmt einfach nicht, womit ich nicht sagen will, das die Arbeitsleistung zu teuer ist - nein nein - nur die Jungs machen sich das viel zu oft zu einfach und tauschen gleich immer alles aus, was irgendwie daran beteiligt sein könnte und das wird teuer.
Mein Motto: Ein Teil ist erst dann kaputt, wenn es kaputt ist und wird nicht schon mal vorsorglich ausgetauscht, weils ja eh bald hin ist - nene - dann lieber mal ne Panne riskiert - Viele Grüße an den ADAC ;-) - aber alles andere ist einfach viel zu teuer und irgendwie Verschwendung.
Und das beste zum Schluss:
Ich fahr nach BMW - Ersatzteillager
Die Kurbel vom Schiebedach hat ein kleinen Plastikaufsatz und der war abgegangen.
Kein Problem - gabs einzeln ca. 10,00 DM unglaublich aber wahr.
Und am Handschuhfach fehlte ein Sicherungssplint, damit das Fach nicht nach unten durchklappt.
Auch den gabs einzeln ca. 2,00 DM unglaublich.
Und den Schaltknauf brauchte ich auch neu, den alten konnte man völlig einfach abziehen, was bei schnellen Schaltvorgängen zu lustigen Nebenwirkungen geführt hat. Auch den gabs einzeln ca. 30,00 DM.
Jetzt war alles im Innenraum wieder so wie es sein sollte - orginal.
OK dachte ich mir, bei soviel Glück, da gönnst du dir mal richtig was. Neue Scheibenwischer waren gerade im Angebot (ca. 100,00 DM). Aber egal, die anderen Sachen waren ja so schön billig - bzw. als Einzelteil verfügbar, da hatte ich mit wesentlich mehr gerechnet. Sagt der Lagermann zu mir: Soll ich Ihnen die Wischerblätter eben dranmachen ? Ach ne - sag ich - das bekomme ich schon hin - kein Problem. Auch eine erneute Anfrage von ihm konnte mich nicht überzeugen. Bezahlt und raus. Auf dem Parkplatz hab ich dann noch die drei Teile eingebaut - klappte alles tadellos und dann dachte ich mir - gut die Scheibenwischer dann auch noch. Aufgeklappt - altes Wischerblatt rausgenommen - das neue aus der Verpackung rausgefummelt und dabei ist es dann passiert: Irgendwie bin ich mit der Verpackung wohl an den Wischerarm gekommen. Der schnalzt zurück auf die Scheibe, natürlich jetzt ohne Wischerblatt und was soll ich sagen - PENG. Die Scheibe hat ein richig schönes Einschussloch. Im Radius von ca. 3 cm darum ein feiner Ring aus zerbröseltem Verbundglas und von da abgehend wie Sonnenstrahlen kleine feine Risse quer über die Scheibe.
Warum hab ich den BMW Mann das nicht machen lassen? Was soll der ganze Ärger - nutzt eh nix - da muß ne neue Scheibe rein. Ich war ja noch bei BMW auf dem Gelände - also zurück ins Ersatzteillager.
Der Teilemann kommt und ich frag ihn - was denn wohl eine neue Frontscheibe für einen 5er kostet.
Der Mann hat mit letzter Kraft eine Antwort gestammelt wie "Moment - ich muss mal gerad ins Lager" und hat dann eine dicke schwere Eisentür hinter sich zugemacht.
Es hat echt 5 Minuten gedauert, bis er wiederkam, aber so lange braucht mal wohl, wenn man gerade einen Lachkrampf bekommen hat ;-)
btw.: Die Scheibe im E34 ist ein tragendes Teil und wird unter Druck eingeklebt. Kostet mit Einbau locker 1.500,00 DM

Nachtrag:
Und jetzt hab ich es doch getan bei km 353.000. Eigentlich wollte ich mir einen Neuen kaufen, wenn die nächste größere Reparatur ansteht, aber jetzt hab ich doch wieder beim Schrottplatz zugeschlagen und mir ein Getriebe aus einem 325i gekauft (400 DM). Das alte Getriebe lief eigentlich nur noch im 4. Gang sauber und ohne Geräusche. In den ersten drei Gängen hat er sich angehört wie ein alter Schulbus und im 5. Gang hat die Welle leicht ausgeschlagen, was sich irgendwie so ein bischen so angehört hat, als wenn das Schiebedach offen ist: ein rythmisches Blubbern.
Natürlich ging auch das nicht ohne Probleme: Der Flansch zur Kardanwelle ist beim 3er anders, aber man kann den alten umbauen, wenn man die Mutter vorher nicht zu fest angezogen hat. Und die Kupplung war natürlich auch hin - nicht so sehr die Scheibe, vielmehr das Ausrücklager und der Automat.
Zur Beruhigung von allen BMW-Fahrern:
Da war schon eine aussergewöhnliche Belastung für das Getriebe. Ich hab zum einen jede Menge Bauschutt mit einem grossen Anhänger abtransportiert und dabei sicherlich das ein oder andere mal die zulässige Anhängelast locker um 100% überschritten, zum Anderen war ich im Sommer in Italien mit 4 Personen und Anhänger und 3 Moppeds - also maximal beladen mit 3,5 t - und dann noch durch die Alpen - dem Motor war das ziemlich egal, aber das Getriebe hats dabei dann wohl doch zerlegt.
Und nun:
Wie neu - wirklich. Alle nervigen Geräusche sind weg, das Getriebe läuft tadellos - wirklich unglaublich. Ich hatte ja gehofft, das er wieder etwas ruhiger wird, aber der Effekt war besser. So ungefähr muss er laufen, wenn er nur 100.000 km gelaufen hat. Die Freude am fahren ist vollständig wiederhergestellt. Keine Geräusche mehr - die Vorderachse ist ruhig - der Motor läuft super und braucht fast kein Öl (0,75l auf 8.000km)

Zum Schluss dann die etwas andere Sicht auf das Auto:
Kaufpreis vor 5 Jahren: 15.000 DM
Reparaturen Austausch ... zusammen bestimmt nochmal 15.000 DM
Zusammen also gut 30.000 DM
Dafür bin ich jetzt 5 Jahre lang ca. 250.000 km annähernd stressfrei gefahren - wenn nur diese VW Passats nicht wären ;-)
Das sind pro km DM 0,12 und der Spritverbrauch von 10 l/100km ist auch ok (dabei fahre ich nicht langsam oder so - wenn die Bahn frei ist, gibt es keinen Grund nicht 200 km/h zu fahren).
Was die Entscheidung für ein neues Auto nicht leicht macht. Angenommen ich kaufe einen neuen BMW in der Kampfklasse z.B. einen 528i Kaufpreis ab 80.000 DM. Was bekomme ich dafür nach 5 Jahren mit 250.000 km auf der Uhr? Aber ganz sicher keine 50.000 DM. Oder z.B. einen Volvo S80 - auch schick- aber lange nicht so viel Dampf oben rum wie der BMW für neu 60.000 DM. Was bekomme ich dafür nach 5 Jahren mit 250.000 km auf der Uhr ? Auch sicher keine 30.000 DM.
Fazit:
Billiger kann ich kein Auto mehr fahren.
Alles noch im original Zustand - nix rappelt oder scheppert. Der Wagen sieht immer noch gut aus und es macht immer noch Spaß ihn zu fahren.
Also - auf die nächsten 100.000 km - Prost

Jetzt zum Auto selbst
Der Motor (M20 Reihen 6 Zylinder 2 Ventiltechnik)
Absolut genial und in (fast) jeder Situation ausreichend Leistung. Nagut die großen 7er oder die S-Klasse, ok die können vorbei, da ist die Sache relativ klar, aber sonst? Obwohl seit ein paar Jahren gibts diese verdammten Audis mit ihren tdi Motoren. Junge junge, die sind auch ganz schön flott unterwegs, aber ob die mit 350.000 km immer noch so mithalten können? Ich hab da so meine Zweifel. Aber jetzt zu meinem speziellen Freund: dem Passat. Also wirklich jedes mal das gleiche Theater. Erst schieben sie von hinten wie blöde - klar das geht, wenn vor mir die Bahn nicht frei ist, aber wenns dann ans eingemachte geht, dann geht denen die Luft aus. Aber sie probierens immer wieder - unglaublich.
Ach ja ich wollte ja was zum Motor schreiben
Das Beste was ich sagen kann ist, man braucht eine Automatik nicht wirklich. Ich habs noch nie erlebt, das der Motor tatsächlich überfordert gewesen wäre. Der 5. Gang geht von 40 km/h (knapp über Standgas) bis 240 km/h (Vollgas) ohne das die Maschine sich schüttelt oder irgendwas rappelt. Klar, bei 40 km/h im 5. Gang ist der Wagen nicht wirklich spritzig, aber es geht voran. Ich habs auch schon mal geschafft, im Standgas bis in den 5. Gang zu schalten. Auch das geht - wenn die Karre warm ist. Im 3. Gang ums Eck ist normal. Wenn man es ruhig gehen lässt, kann man Ihn immer unter 2.000 rpm fahren. So richtig flott wird er eigentlich nie, obwohl ab 4.500 rpm geht schon ganz gut die Post ab - okok nicht wie mit 400 PS, aber immerhin.
Ach ja und noch was zum Motor. Ich war in diesem Jahr mit Anhänger, 3 Moppeds und 4 Leuten unterwegs. Die Fuhre hat sicher über 3,5t gewogen, aber die ersten drei Gänge liesen sich völlig normal fahren. Gut, es war nicht flott, aber er hat sich auch nicht angestrengt. In den Alpen hat er dann doch einmal nach einer kleinen Pause gerufen, da wurde ihm das Wasser doch wohl etwas warm - aber die Steigung war auch wirklich elendig lang - jaja das ist anders als im Schwarzwald - da gehts schon mal so 30-40 km nur bergauf - keine Erholungspause zwischendurch, wo es mal wieder bergab geht - nene nix. Ach ja noch was. 30 Stunden Dauerbetrieb auf der Autobahn sind auch kein Problem. Ich bin 4 mal mit dem Wagen in Portugal gewesen - und immer die gesamte Strecke durchgefahren - kein Problem, keine Werkstatt - keine Schraube locker - alles völlig normal. Ich bin die gleiche Strecke mal mit einem Renault11 gefahren, da waren hinterher wirklich alle Schrauben am Vergaser losgerappelt, der gesamte Ansaugkrümmer hatte sich verbogen, sodas die Karre einfach nie wieder unter 2.000 rpm gefahren werden konnte. OK auch der hatte damals schon mehr als 250.000 km gelaufen.

Das Fahrwerk
Reifen: hinten 245 - vorne 225 und durch die Autobahnauffahrt gehts locker mit 90 km/h , aber nur wenns trocken ist - zu geil - einziges Problem: der Satz Reifen kostet locker 2000 DM und mehr.
Z.Z. hab ich 205 Reifen drauf und auch damit gehts schon ganz ordentlich. Wenn er ausbricht, dann rutsch er ganz vorsichtig über die Vorderräder. Er fängt sich aber auch sehr schnell wieder, sobald man mit der Geschwindigkeit etwas nachgibt und was ganz wichtig ist, er lässt den Fahrer in keinem Fall irgendwie nervös werden. Alles läuft völlig ruhig ab und man hat immer das Gefühl, den Wagen voll unter der Kontrolle zu haben. Da schaukelt nix, da wackelt nix, da rappelt nix. Freude am fahren.

Die Karroserie
Sieht gut aus, nach 12 Jahren immernoch rostfrei (auch von unten und unter den Türen) was will Mann mehr?

Die Bremse
Weija, da hätte ich ja fast was vergessen. Genauso flott wie es von 120 auf 200 geht klappts auch mit den Bremsen. Die können wirklich was. Von 240 km/h auf 80 km/h runterbremsen in einem durch, ohne dass die Bremswirkung irgendwie anfängt nachzulassen oder schwammig wird - im Gegenteil je fester man tritt, desto besser die Bremswirklung - wirklich gut.

Der Fahrgastraum
BMW typisch, sehr fahrerbetont. Der Beifahrer darf gerade mal sein Heizungsventil einstellen, aber das wars dann auch schon. Alleine der dicke Getriebetunnel in der Mitte stört etwas bei längeren Fahrten (ca. 8 Std.). Irgendwie drückt man permanent mit dem Unterschenkel dagegen und das nervt - aber man gewöhnt sich an alles.

Zum Schluß - Die Benzingeschichte
Langes bla bla - Fakt: die gelbe Lampe war an, aber ich hatte wirklich noch einen dringenden Termin. Ach was solls- wird schon gut gehen. Ging auch, bis ich dann abends nach Hause wollte. Aber jetzt fährst du erstmal zur Tankstelle - dachte ich. Nur leider hab ichs bis dahin nicht mehr geschafft. Kurz vor einer Ampelkreuzung ging er dann aus - kacke. Also gut rechts ran gerollt - Taxi angerufen - ab zurTtanke - 5 l Kanister gekauft - vollgemacht und wieder zurück zum Auto. Aber was soll ich sagen - er springt nicht an - immer mal wieder so ein bischen, aber nicht wirklich. Na gut - meinen Nachbarn anrufen - was tun? Per Ferndiagnose schwierig, aber sein Tipp war, das evtl. Luft im System ist und irgendwie der rechte Druck fehlt. Ich sollte doch mal den Rücklaufschlauch mit einer Zange zuhalten und dann mal probieren. Half alles nix - N och ein paar Tricks ausprobiert, aber hat alles nicht geholfen. OK - dann rufe ich jetzt die BMW Werkstatt an - sollen die sich das mal ansehen. Ich also angerufen und dem Meister erklärt, was passiert ist. Da fragt der mich, wievel Sprit ich denn reingeschüttet hab? Na den ganzen Reservekanister sag ich, also 5 Liter! Darauf er: ja dann - das nutzt nix - 5 Liter saugt der sich schon in die Leitung und den Benzinfilter, wenn er wirklich leergefahren ist. Ich soll doch nochmal 5 l draufkippen und dann nochmal probieren. Das darf nicht wahr sein hab ich gedacht - aber was soll ich sagen: Nachdem ich dann zum 2. mal 5 Liter draufgekippt hatte, da lief er dann sofort wieder - ohne Probleme.
Fazit: "Einen" Reservekanister mitzunehmen macht irgendwie nicht wirklich viel Sinn.

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