Zur Beachtung: Die Angaben in diesem Dokument sind Erfahrungswerte. Jegliche negative Auswirkungen und Ereignisse die durch Nutzung der Information entstehen, sind in keinem Zusammenhang mit dem Autor. Jegliche Gewährleistung und Missbrauch weist der Autor zurück und könnem mit diesem in keinster Weise in Verbindung gebracht werden. Die Verbreitung des Dokuments, dessen Inhalt oder Präsentation in irgendeiner Form bedarf der Genehmigung des Autors. (c) 2002 [email protected] Okay. Auf zahlreichen Wunsch hin habe ich mich endlich dazu entschlossen, etwas über meine Erfahrungen mit dem Auslesen der Fehlercodes über die Diagnosebuchse unserer geliebten 5er zu berichten. Die Modelle der Baureihe E34 sind diagnosefähig, das heisst, es ist möglich, über einen "Diagnosecomputer" in der entsprechend ausgerüsteten Werkstatt Fehlermeldungen der Digitalen Motorelektronik (DME), der Zentralen Karosserielektronik (ZKE) und vieler weiterer Karosserie- und Steuergeräte auszulesen. Das spart einem häufig viel Sucherei und Arbeit, wenn es darum geht, Probleme, z.B. in Sachen Motorlauf, zu beseitigen. Dieses Dokument würde aber nicht in der Schrauberecke zu finden sein, wenn ich hier natürlich nicht beschriebe, wie man sich jetzt so ein Diagnosesystem SELBST und kostengünstig zusammenbaut. Hierbei jedoch noch ein Wort der Warnung... Denkt immer daran, dass es sich bei der DME und der ZKE um sehr sensible Bauteile handelt. Ihr solltet daher lieber zwei-, drei - oder besser viermal prüfen und überlegen, welches Kabel ihr wo am Diagnosestecker anschliesst. Ansonsten dürft ihr euch ganz schnell neue Steuergeräte besorgen... Ich hafte daher in KEINER WEISE für irgendwelche Schäden, die wegen fehlerhafter oder unsachgemässer Befolgung dieser Bastelanleitung entstehen. So, jetzt aber genug der Schwarzmalerei. Wir wollen ja anfangen. Nun, eigentlich ist das Prinzip des Datenaustausches sehr einfach: Das zu untersuchende Fahrzeug sendet über die Diagnosebuchse (TX) seine Daten zum Diagnose-PC und zurück (RX). Dazwischen befindet sich nun ein kleines Interface, dass zur Pufferung und Steuerung der auftretenden Spannungen dient. Unsere erste Aufgabe ist also, so ein Interface zu bauen. Das Interface: Hier erstmal der Schaltplan: Für diese Schaltung benötigt ihr folgende Teile:
Ausserdem noch: Mit diesen Teilen ausgerüstet (ich habe sie bei Reichelt Elektronik (www.Reichelt.de) bestellt - daher stammen auch die Bestellnummern - können wir uns nun daran machen, die Schaltung zusammzubauen. Als allererstes braucht ihr dazu ein Platinenlayout. Ihr müsst euch also überlegen, wie ihr die Teile auf die Leiterplatte lötet und wo ihr die Unterbrechungen zu setzten habt. Ich habe mir dazu folgendes Layout überlegt: (draufklicken zum vergrössern) Die BLAUEN Zahlen bedeuten dabei den Anschluss an COM 1, die ROTEN an COM 2 und die GRÜNEN den Anschluss an den DIAGNOSESTECKER. Fangen wir also an: Zuerst müssen die Unterbrechungen auf dem Streifenraster der Platine gesetzt werden. Die Unterbrechungen müssen gesetzt werden, damit keine Kurzschlüsse zwischen den Teilen entstehen. Wie ihr bestimmt schon bemerkt habt, befindet sich vor einer Unterbrechung meist ein senkrechter Pfad nach oben (GRÜN). Das sind Drähte, die zusätzlich eingelötet werden müssen. Aber dazu später mehr. Die Unterbrechungen sind auf dem Bild als kleine, ROTE Kreise zu erkennen. Überall wo sich ein ROTER Kreis befindet, muss auf der entsprechenden Stelle der Rückseite eine Unterbrechung gesetzt werden. Da man auf einer solch grossen Platine leicht den Überblick verliert, habe ich diesen Trick angewendet: Man druckt das Layout im Format 1:1 aus, d.h. der Abstand zwischen den Punkten auf dem Raster muss exakt 2,54 mm betragen (1/10 Zoll). Dazu habe ich einen FILE generiert, der nur noch im Format mit Rahmen 101,6 x 162,65 mm ausgedruckt werden muss: File zum Ausdrucken So. Jetzt sieht die Sache schon übersichtlicher aus. Achtet darauf, dass alle Löchter genau fluchten, ansonsten müsst ihr ein bissi probieren, bis der Ausdruck passt ;-) Haltet dazu die Platine gegen das Licht und schaut, ob das Licht durch die Löcher von hinten (Seite mit den Kupferstreifen) nach vorne durch das Papier durchscheint. Sinn und Zweck der ganzen Übung ist, die Unterbrechungen von der Vorderseite auf die Rückseite der Platine zu übertragen. Anhand der Edding-Punkte kann man nun die Unterbrechungen genau setzen. Dies geschieht mit Hilfe eines 8mm Bohrers, mit dem man die Platine von der Rückseite her so weit anbohrt, bis der Kupferstreifen unterbrochen ist. (Am Besten vorher noch einmal die Stecknadel von hinten durch die Platine an den markierten Stellen durchstecken und vorne schauen, ob die Stecknadel auch wirklich bei einem ROTEN Kreis rauskommt). Es sind insgesamt übrigens 55 Unterbrechungen. Am besten misst man mit einem Messgerät am Schluss nochmal durch, ob der Streifen auch WIRKLICH unterbrochen ist. Jetzt kommt der eigentliche Teil der Arbeit. Bevor wir jetzt anfangen, wild draufloszulöten, kontrollieren wir aber noch einmal, ob wirklich alles richtig ist. Und jetzt gehts los: Einlöten der Bauteile: Zuerst muss man den IC-Sockel einlöten. Dazu sticht man nun von der Vorderseite mit der uns bekannten Stecknadel die 14 HELLBLAUEN Punkte des IC-Sockels ein und setzt den Sockel so ein, dass die Kerbe nach oben zeigt. das Paier kann ruhig auf der Platine bleiben. Platine umdrehen - und festlöten. Das gleiche Spielchen: HELLBLAUE Punkte durchstechen, Widerstände an beiden Seiten abknicken, dass Sie auch passen, durch die HELLBLAUEN Punkte durchstecken und festlöten. Der Kondensator ist ein gepolter Elektrolytkondensator. Das heisst, dass Plus und Minus keineswegs vertauscht werden dürfen. Der Elko hat an der Seite eine Markierung (grau mit Minuszeichen drauf). Das ist der Minuspol. Auf dem Layout ist dies der untere Pol. Er läuft auch zur Masse. Auch die Transistoren müssen richtigherum eingelötet werden. Die Anschlüsse auf dem Layout heissen von oben nach unten: C (Collector), B (Base), und E (Emitter). Welcher wo ist, könnt ihr leicht feststellen: haltet den Transistor so, dass die Beinchen auf euch zu zeigen. Der abgeflachte seitliche Teil zeigt nach links, also wie ein D: Die Anschlüsse lauten jetzt von oben nach unten: E, B, C. http://www.fairchildsemi.com/ds/BC/BC547C.pdf Nachdem wir sie auf die richtige Länge gebracht haben (einfach mal in die Lötösen der SUB-D-Buchse reinstecken, dann sieht man, ob sie zu lang sind) löten wir die Kabel an die einzelnen Lötösen der Buchse. Neben jedem Lötanschluss steht eine kleine Nummer: die Pinnummer. Nur an die Pins 2, 3, 5, 7 und 8 werden Kabel gelötet, die restlichen Pins werden nicht benötigt. Um später schnell zu überblicken, welche Litze an welchem Pin angelötet wurde, schreiben wir die Nummer des Pins und die zugehörige Farbe des Kabels in einer Tabelle auf:
Jetzt ist das Interface fertig. Man legt es am besten in einen alten Schuhkarton, damit es auch isoliert bleibt. Die Kabel führt man zur Seite hinaus. Kommen wir zum nächsten Schritt: Die bekommt man vom Hersteller www.carsoft.be. Bitte keine Anfragen mehr, wo man die Software sonst noch herbekommt... (draufklicken zum vergrössern) Welcher Anschluss wohin muss, sieht man aus der obigen Zeichnung. Wenn man alles richtig gemacht hat, liest Carsoft die ZKE und die DME aus. |